DER WETTBEWERB
Konfession, Kultur und Rothaarkamm trennten über Jahrhunderte die  Bewohner von Bad Berleburg und Schmallenberg – bisweilen bis heute. Um  eine Brücke zwischen Identitäten, Traditionen und Vorurteilen zu  schlagen, lud der Konzeptkünstler Jochen Gerz die Menschen beider Orte  ein, einen Brief über den Rothaarkamm an die jeweils andere Stadt zu  schicken, und in diesem Brief z. B. über ihre Assoziationen zum Begriff  Heimat zu schreiben. 
 
Auf der anderen Seite des Rothaarkamms wurden diese  Briefe dann auf Schildern in der Stadt ausgestellt. Ihre Themen:  Gefühle, Erfahrungen, Erlebnisse und Erinnerungen von Menschen auf dem  oft nicht leichten Weg zum anderen. Das Projekt "Der Wettbewerb" bildet  den Ausgangs- und Endpunkt des WaldSkulpturenWegs.
 
 

 
 
Jochen Gerz bezieht seit 1968 die Öffentlichkeit in sein künstlerisches Werk ein. Nach den medienkritischen fotografischen Werkzyklen und Installationen, die in zahlreichen europäischen und amerikanischen Museen gezeigt wurden, hinterfragen die Autorenprojekte im öffentlichen Raum seit den achtziger Jahren den Betrachter in seiner traditionell passiven Rolle.Vor allem seine "antimonuments" zum Thema von Erinnerung und Verdrängung der Shoah haben international grosse Beachtung gefunden.