DER HEXENPLATZ
Eine kleine ovale Talsenke im tiefen Wald: Fichtendickicht, ein durchfliessender Bach, umrandet von einem Weg, zu dem aus allen Himmelsrichtungen Wege führen - das ist der Hexenplatz! Hier haben einst Hexen getanzt - nachzulesen in alten Quellen um 1600.
Lili Fischer besetzt dieses von Dickicht und Fichten bewachsene Tal mit den Relikten eines vermeintlich versunkenen Hexendorfes: Schornsteine, die aus dem Waldboden ragen, einer Wetterfahne mitten drin und Tore aus großen Ofengabeln. Am Wegesrand ist der große kupferne Topf einer Hexenküche, umstellt von aufgeklappten Zauberbüchern. Auf der anderen Seite der Senke ist der Verhörplatz.
Der Hexenplatz gibt einerseits Zeugnis vom Mythos Hexe wie andererseits auch von deren realer grausamer Verfolgung.
Lili Fischer ist vor allem durch ihre Aktionen bekanntgeworden, die in den Zwischen-bereichen von Natur undHeilkunde sowie deren mystische und mythische Überhöhungen angesiedelt sind. Die mit Ernsthaftigkeit aber auch Humor vorgetragenen künstlerischen Handlungen spiegeln ein Naturverständnis, das auf alten, traditionellen Erfahrungen basiert.
Die Künstlerin hat eine Professur an der Kunstakademie in Münster und wohnt und arbeitet in Hamburg.