ÜBER DEN TEICHEN
Über dem lang gestreckten Tal beim Kloster Grafschaft schwebt ein rätselhafter Klangteppich aus Tönen: Die Geräusche aus Wald und Flur verbinden sich hier mit mystischen Lauten, die natürlichen Ursprungs scheinen und doch so unvertraut sind. Ihr Geheimnis lüftet sich erst, wenn man direkt davor steht: Die Töne entspringen der Klangskulptur "Über den Teichen", einem Kreis hoher Kupferstelen, die der Künstler Andreas Oldörp nach dem Prinzip der Orgelpfeifen konstruiert und im Bremecketal installiert hat. Lauschen, Spüren und Fühlen weisen dem Wanderer den Weg zu dem Kunstgenuss in der freien Natur des Waldtales.
Von Objekt- und Installationskunst kommend,beschäftigt sich Andreas Oldörp seit 1985 mit
den Wechselwirkungen von Klang und Raum. Seit 1988 entwickelt er Klanginstallationen und -skulpturen mit konstanten Klängen, die komplexe und räumlich-variable Klanggewebe erzeugen.
Dabei verzichtet Oldörp auf elektronische Klangerzeuger; er verwendet Orgelpfeifen, die durch ein gläsernes Luftleitungs-system verbunden sind oder "Singende Flammen", bei denen gas- oder wasserstoffbetriebene Brenner die Luftsäulen in Glaszylindern zum Schwingen bringen.